Der Missouri Foxtrotter ist eine der ältesten amerikanischen Pferderassen und wurde in den 1820er Jahren im Bereich des Ozark-Plateaus in den US-amerikanischen Bundesstaaten Arkansas und Missouri gezüchtet.
Exterieur
Pferdegangarten
Der Missouri Foxtrotter verfügt über mehr als die normalen Pferdegangarten:
Canter (Zuchtziel)
Der Canter ist eine Drei-Takt-Gangart, geschmeidig, frei, entspannt und auf beiden Händen gerade. Die Tritte sind lang, weitausgreifend. Zu stark versammelter Vier-Takt-Galopp, übermäßiges Tempo und exzessives Pumpen in der Bewegung sind nicht erwünscht.
Flatfoot Walk (Zuchtziel)
Der Flatfoot Walk ist ein flacher Vier-Takt-Gang in lateraler Fußfolge. Die Spur der Hinterbeine soll die der Vorderbeine übertreten.
Foxtrot (Zuchtziel)
Der Foxtrot ist ein diagonaler Gang im Vierschlag. Ein gebrochener Trab, bei dem der vordere Huf kurz vor dem hinteren auffußt. Das Pferd geht dabei mit den Vorderbeinen im Walk und mit den Hinterbeinen im Trab und tritt dabei über. Der Kopf spiegelt den Rhythmus des Ganges wider. Der Schweif zeigt ebenfalls den Rhythmus des Ganges an.
Galopp
Der gestreckte Vier-Takt-Galopp (Renngalopp) soll weich geschmeidig und entspannt in den Bewegungen ablaufen.
Running Walk
Es ist die gleiche Fußfolge wie beim Flatfoot Walk. Die Geschwindigkeit ist höher und der Übertritt der Hinterhand ist deutlich erkennbar.
Walk
Der Walk (Schritt) ist eine natürliche, flach fußende, Vier-Takt-Gangart. Das Pferd bewegt sich aufmerksam und wach, hat eine Schrittlänge, die zu seinem Exterieur passt.
Single Foot
Der Single Foot ist ein Vier-Takt-Gang mit einer Einbeinstütze. Eine Gangvariante, bei der viele Foxtrotter sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen können. Der Single Foot ist kein Zuchtziel.
Zuchtgeschichte
Das Pferd wird speziell daraufhin gezüchtet, die Gangart des Foxtrot, d. h. das Pferd geht vorne Schritt und trabt hinten, auszuüben. Die Gangart ist sehr sicher und verhindert relativ gut sowohl eine frühe Ermüdung des Pferdes als auch, dass Bewegungen an den Reiter weitergegeben werden.
Sie sind besonders bei Ausdauerleistungen und im Gelände im Vorteil, weshalb die Missouri Foxtrotter heute auch von den Forestrangern der USA eingesetzt werden und bei den Amischen sehr beliebt sind.
Es gibt 87.000 registrierte Pferde der Rasse, den größten Teil davon in den USA, wenige in Kanada, 450 in Europa, von denen 320 in Deutschland leben (Stand: Januar 2006).
Der Missouri Foxtrotter
„The Cowboy‘ s Rolls Royce“. Eine kleine exklusive Pferderasse. Bei uns einer der Exoten, unter den Pferderassen, wurden die Missouri Foxtrotter in den USA, 1824, bereits das erste Mal erwähnt. Somit zählen sie zu den ältesten Pferderassen in Amerika. Wie alle in den USA beheimateten Pferderassen, haben die Foxtrotter ihren Ursprung in Europa. Die Spanier und später andere Europäer, brachten die Pferde nach Amerika. Den Grundstock für diese Rasse legten die Siedler die Missouri und das rauhe Mittelgebirge Ozark Montains, seit 1821 kolonialiesierten. Sie begannen gezielt, die Pferde mit dem „unterbochenen Schritt“, dem Foxtrott, auf ihre Gangart hin, zu züchten. Das unwegsame Gebirge, stellte hohe Anforderungen an ein Arbeitspferd. Es mußte triitsicher, stark, ausdauernd, wendig und trotz schwieriger Untergrundes, bequem zu sitzen sein.
Ein Ranchpferd, tauglich für die Arbeit am Rind und auf der Ranch, aber auch vor der Kutsche und in schwierigen Gelände, seien es Berge, Flüsse oder auf große Distanzen. Zu den weichen Gangarten, war ein freundlicher, unerschrockener, arbeitswilliger Charakter gefordert, welcher den Missouri Foxtrotter aber bald zum „Cowboy’s Cadillac“ bei Ranchern, Sheriffs, Landärzten, Steuerbeamten und Predigern machten. Nur Maultiere konnten bislang dies landschaftlichen Gegebenheiten bewältigen, von Tempo oder Bequemlichkeit konnte aber hier nicht die Rede sein. Die trittsicheren Missouri Foxtrotter, mit dem gebrochenen, diagonalen Gang, der eine schnelle Ermüdung der Pferde verhindert, waren auf dem schwierigen steinigen Untergrund einfach unschlagbar. Mittlerweile haben Trail- und Freizeitreiter der USA, ebenso wie die U.S. Forest Ranger die Vorzüge der MFT endeckt. Wenn es darum geht, weitläufigste Gebiete auf schwierigen Untergrund zu bewältigen, findet sich keine vergleichbare Rasse.
Die Gänge: Die meisten Gangpferdrassen gehen einen lateralen Vierschlag. Der Missouri Foxtrotter hat eine natürliche, genetische Veranlagung, für den rassebezeichnenden Foxtrott: einen diagonalen Viertakt, den gebrochenen diagonalen Gang. Dabei nickt der Foxtrotter mit dem Kopf und der Schweif geht im gleichen Rhytmus auf und ab.Bei vielen anderen Gangpferderassen ist viel Knieaktion nach oben gefordert. Der Foxtrotter ist im Gegensatz hierzu, ein flach fußendes Pferd. „Vorne Schritt, hinten Trab“: Das MFT geht mit den Vorderbeinen einen weit ausgreifenden Schritt, während er mit den Hinterbeinen trabt oder fast trippelt und in die Spur des des Vorderhufestritt oder darüber „schleift“. Für den Reiter sind durch den flachen, gebrochenen Gang kaum Erschütterungen zu spüren, weshalb Foxtrotter auch für Menschen mit Rücken- und Bandscheibenproblemen, als äußerst komfortabel gelten. Neben dem Foxtrott, ist der Flat Foot Walk ein Zuchtziel. Hierbei handelt es sich um einen flachen Vierteltaktgang, in lateraler Fussfolge, bei der die Spur der Hinterbeine, über die Spur der Vorderbeine tritt. Und den Canter/Lope, welcher einen versammelten Dreitaktgalopp mit lang und weitausgreifenden Schritten bezeichnet, (hierbeihandelt es sich nicht um einen schnelle Gangart). Zudem gibt es noch den Show Canter, einen gebrochenen Dreitaktgang, nicht schneller als der Flat Foot Walk.
Die Farben: Es kommen alle Farben und Abzeichen, außer Tigerschecken vor.
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