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Pferde mit Löckchen, gibt es so etwas?

Hypoallergen? Ein Pferd ohne den typischen Pferdegeruch? Science-Fiction oder ein Produkt der Gentechnik? Diese gelockten Pferde gibt es wirklich, man nennt sie American Bashkir Curly Horses.

Geschichte:

Grafik „Amerika“ von US Federal Government [Public domain], ► via Wikimedia Commons / Diese Datei wurde als frei von jeglichen bekannten Einschränkungen des Urheberrechts, einschließlich verbundener und benachbarter Rechte erkannt

Die genaue Herkunft der Curlies in America ist bis heute unklar. Die ersten Curly Horses wurden in Nordamerika entdeckt. Dies läßt vermuten, das die Vorfahren der heute in Amerika lebenden Curlies, von den Pferden der spanischen Einwanderer abstammen.

Es ist durch eine Vielzahl von Quellen belegt, das bereits im 19 Jahrhundert, sowohl in Süd- als auch in Nordamerika Curly Horses vorkamen. In Nordamerika lassen sich die ersten Quellen auf den Beginn des 19. Jahrhunderts datieren. Es handelt sich um Darstellungen von gelockten Pferden der Sioux und Crow Indianer. In den sogenannten „Winter Counts“ -Piktogramme, die als eine Art Kalender dienten, sind immer wieder Curly Horses abgebildet.

Auch heute gibt es noch Curlyherden in North und South Dakota und Montana, den ehemaligen Siedlungsgebieten der Sioux und Crow Indianer.

Die erste Erwähnung des Südamerikanischen Curly Horses findet sich im 1802 veröffentlichen Buch „The Natural History of Qudrupeds of Paraguay“ von Felix Azara. Bereits hier wird auf ein dominantes Gen, welches die Vererbung des lockigen Haares hervorruft, hingewiesen.

Viele der heutigen Curly Horses lassen sich auf die Damele Zucht zurückführen. 1998 erwarb der italienische Immigrat Giovanni Damele die Three Bar Ranch, in der Nähe von Eureka, in Nevada. Sie entdeckten eine Herde gelockter Wildpferde und fingen sie ein. Im extrem kalten Winter 1931/1932 verendete der gesamte Viehbestand und fast alle glatthaarigen Pferde der Ranch. Die äußerst robusten, gelockten Wildpferde aber überstanden die extreme Kältekatastrophe.

Aufgrund der Zähigkeit, Robustheit und dem umgänglichen Wesen der Curlies, wurden diese von Familie Damele zur Zucht verwendet. Allerdings wurde kein Wert auf eine Reinzucht gelegt. Mitunter resultiert auch hieraus das große Spektrum von Curly-Typen, bei denen sich das gelockte Fell dominat weitervererbte.

Geschichte:

Das Curly Horse ist eine robuste, zähe und sehr ausdauernde Pferderasse. Da es heutzutage sehr viele unterschiedliche Curly-Typen gibt, variiert die Größe vom Minipony bis zum Großpferd. Auch das Exterieur unterliegt bei dieser Typen-Vielfalt starken Schwankungen. Somit kann man mit Recht behaupten, es gibt Curly Horses, geeignet für jede Disziplin. Es treten auch alle Farbvariationen auf. Die Hufe sind von runder Form und steinhart. Ein Beschlag ist deshalb häufig nicht notwendig.

Das Fell der Curlies wird eingeteilt in: Smooth coat: glatthaarig  Micro Curl: kleine, dichte, am Körper anliegende Locken  Medium Curl: mittelgroße Locken  Macro Curl: große, wellenförmige Locken Das Deckhaar des typischen Curlies ist im Winter gelockt. Im Sommer variiert es zwischen glatt, wellig oder leicht gelockt. Mit dem Fellwechsel vollzieht sich auch häufig ein Farbwechsel. Ebenso variieren Mähne und Schweif der Curly Horses von glatt, wellenförmig bis hin zu Korkenzieherlocken. Ebenso charakteristisch sind die Locken in den Ohren und die langen, nach oben gebogenen Wimpern. Das Curly Horse Fell ist sehr talghaltig. Der Talg lagert sich beim Streicheln an den Händen ab.

Zudem fehlt dem Curly der typische Pferdegeruch. Manche sagen, der Geruch erinnert eher an Lamm oder Schaf. 

Interieur:

Das Curly Horse ist ein robustes Pferd, das harten klimatischen Bedingungen gewachsen ist. Es hat ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten und sollte daher in einer Herde oder gemeinsam mit Artgenossen gehalten werden. In Gefahrensituationen verhalten sie sich oft erst abwartend und geraten nicht sofort in Panik. Sie sind ruhig, nervenstark, zuverlässig, extrem neugierig, sehr verspielt und äußerst intelligent. Ein Curly lernt sehr schnell, was vermutlich mit seinem „will-to-please Charakter“ zusammenhängt.

Durch diesen „Willen zu gefallen“ präsentieren Curlies manchmal erstaunliche Lösungsvorschläge auf an sie gestellte Anforderungen. Auch durch ihre verspielte, neugierige Art, entwickeln sie regelrechte Strategien, um z.B. Tore oder Futterkübel zu öffnen.

Kurzum, ein Curly erzieht einem zu Ordnung, da es nichts gibt, was ein Curly nicht als Spielzeug gebrauchen könnte und für was ihm über kurz oder lang ein Lösungsansatz einfällt.